Die Gungans sind eine Spezies Amphibischer Humanoiden, die als Ureinwohner des Planeten Naboo gelten. Es besteht aus zwei einzelnen Rassen, den Otollo und den Ankura, die nun bereits seit Jahrtausenden eine gemeinsame Kultur bilden.
Sie zeichnen sich besonders durch ihre Ehrfurcht vor der Natur sowie ihre sorgsam gepflegten religiösen und kämpferischen Traditionen aus. Die wohl beeindruckendsten Zeugnisse ihrer Fertigkeiten sind ihre Behausungen, die aus schimmernden Blasen errichteten Unterwasserstädte in den Seen und Meeren des Planeten.
Aussehen und Körperbau[]
Die Gungan können sowohl an Land wie auch im Wasser Atmen. Sie besitzen eine Schnabelartiger, abgeflachter Mund und Große Ohren.
Gesellschaft[]
Kulturelle Besonderheiten[]
Die Stämme der Gungans besitzen alte, sehr stark in Traditionen verwurzelte Kulturen, deren auffälligstes Merkmal wohl ihre enge Beziehung zur Natur ist. Sie bemühten sich daher, ihren Fortschritt und die Gestaltung ihres Lebens auf die Organisation der Natur abzustimmen und auf den Erhalt der Balance zu achten. In ihrer Gesellschaft wird viel Wert auf ein friedliches Zusammenleben zum gemeinsamen Nutzen gelegt
Ein weiteres wichtiges Element der Gungan-Gesellschaft sind die Religionen, die eng mit ihrem Verhältnis zur Umwelt in Zusammenhang stehen. Grundlage für den Glauben der Gungans ist die traditionelle Ahnenverehrung, die von jeder Familie in einem eigenen kleinen Schrein gepflegt wird. Sie basiert auf der Vorstellung, dass der Geist Verstorbener auch nach dem Tod weiter existiert und mit allen anderen als Teil einer allumfassenden Kraft die Natur beseelt.
Der Nachwuchs wird von beiden Elternteilen versorgt, und lernt früh die wichtigsten Werte und Regeln der Gungan-Gesellschaft kennen. Dazu zählt auch die Eignung zu Unabhängigkeit und zur Verteidigung seiner selbst und der Gemeinschaft, neben der Religion und der damit verbundenen Beziehung zur Natur. Letztere wird zudem auf ausgedehnten Ausflügen über den Planeten vertieft, bei denen die junge Generation ihre Heimat kennen und ehren lernen soll. Ab einem Alter von rund sechzehn Jahren gelten junge Gungans als Erwachsene, und damit als vollwertige Mitglieder der Gemeinschaft.
Der Staat[]
Die Gungansstämme werden für gewöhnlich von einem einzigen Herrscher, Boss genannt regiert, der weniger durch Sympathie und Überzeugungsarbeit, sondern viel mehr durch Durchsetzungsvermögen und Demonstrationen seiner Stärke sein Amt erlangt. Er ist an keine Verfassung oder eine kontrollierende Institution gebunden, herrscht also absolut und nach Belieben.
Lediglich ein Kreis von Beratern existiert als zusätzliches Organ, seine Mitglieder, Reps genannt, sind jedoch tatsächlich nicht mehr als das. Ein Rep hilft dem Regenten lediglich mit Ratschlägen und Informationen beim Treffen von Entscheidungen, er selbst verfügt über keine Entscheidungsgewalt. Dieses System, das im Grunde einer Diktatur gleichkommt, hat für die Gungans jedoch eine wichtige Funktion.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Gemeinschaft sind die Streitkräfte, die in besonderem Maße eine soziale Funktion haben, und nicht etwa nur der Verteidigung dienen. Die sogenannte Große Armee vereint Gungans aus allen Städten und Regionen in sich, und schafft damit eine Verbundenheit zwischen den einzelnen Orten.
Geschichte[]
Frühgeschichte[]
Die gemeinsame Gesellschaft der Ankura und Otollo existierte schon lange Zeit vor der Ankunft Menschlicher Kolonisten auf Naboo. Es wird außerdem von Stammeskriegen und Machtkämpfen zwischen einzelnen Anführern berichtet, was jedoch weit zurückliegt. Der bekannteste Konflikt fand dabei im Norden Naboos um das Jahr 3000 VSY statt und führte zur Wahl einer Hauptstadt, Otor Gunga, sowie zur Bildung des Nordland-Megastammes. Das wohl deutlichste Zeichen der vorherrschenden Einigkeit in der späteren Zeit ist die Einrichtung der Großen Armee in den Stämmen des Sumpf- und Seenlands und die damit verbundene Wehrpflicht eines jeden Gungans. Andere bekannte Konflikte im Sumpf- und Seenland beinhalten den Küstenkrieg (2807-2780 VSY), den Magdol-Feldzug (2712-2699 VSY), die Mahosischen Kriege (2640-2617 VSY, 2594-2577 VSY, 2525-2522 VSY), die Neuordnung Boglisamitos (2440-2418 VSY), die Gunganzüge (1281-1128 VSY), sowie der Schin-Feldzug (1170-1089 VSY).
Neue Nachbarn[]
Um das Jahr 3900 VSY erreichten Kolonisten von Grizmallt den Planeten Naboo und begannen, sich auf dessen Oberfläche anzusiedeln. Es zeigte sich jedoch, dass diese Menschen es allein auf den natürlichen Reichtum des Planeten abgesehen hatten, und sich an ihm zu bereichern gedachten. Die Gungans, denen eine solch rücksichtslose Haltung gegenüber der Natur fremd war, wollten mit allen Mitteln einen Raubbau an ihrer Heimat verhindern. So kam es zum Krieg zwischen Einheimischen und Einwanderern, der sich über mehrere Jahre hinzog und dabei viele Opfer auf beiden Seiten forderte.
Im Laufe dieses blutigen Konfliktes erkannten die Kolonisten, dass ihre Einstellung unverantwortlich war, und stellten die Kampfhandlungen ein. Ein geistiger Wandel vollzog sich unter den Menschen, sowie sie die Schönheit und Einzigartigkeit der Natur Naboos schätzen lernten, wurden sie sich der Verpflichtung bewusst, diese zu schützen. 406 VSY erreichten jedoch Siedler von Coruscant zuerst das Seenland und dann das Sumpfland. Die Naboo-Kriege brachen aus und führten zu vielen Opfern und zur Vernichtung vieler Kulturen und Religionen.
Nach der Entdeckung der Schönheit Naboos nannten die Siedler sich die Naboo und erhoben Harmonie, Kunst und Bildung zu ihren höchsten Idealen. Dennoch zogen sich die Gungans in die Seen und Meere des Planeten zurück, in dem Wunsch, ihre Kultur vor angeblich schädlichen Einflüssen zu schützen. Diese selbst gewählte, strenge Isolation blockierte jedoch auch jegliche Annäherung nach den jahrelangen Kämpfen, sodass das Verhältnis der beiden Völker untereinander für die folgenden Jahrhunderte von Abweisung und Desinteresse geprägt war.
Während die Naboo sich der Galaxis öffneten und sogar Mitglied der Republik wurden, blieben die Gungans in ihren Unterwasserstädten weiterhin unter sich, Fremde wurden nur äußerst selten empfangen. Gerade dieser Umstand ist die Ursache dafür, dass die Spezies der Amphibien lange Zeit als primitiv und uninteressant galt.
Verteidigung der Heimat[]
Der Streit um neue Handelsgesetze blieb von Gungans im Jahre 32 VSY genauso unbemerkt wie die Blockade um Naboo, die von der Handelsföderation im Zuge des Disputes errichtet wurde. Erst als man auf Befehl des neimoidianischen Vizekönigs Nute Gunray schließlich Invasionstruppen auf der Oberfläche absetzte, wurden sie sich der feindlichen Kräfte bewusst.
Ungeachtet der Tatsachen, dass tausende Kampfdroiden und hunderte Fahrzeuge den Lianorm-Sumpf durchquerten und dass Otoh Gunga nur unweit des wichtigsten Aufmarschgebietes lag, sahen die Gungans sich nicht bedroht. Das Auftauchen der fremdartigen Maschinen wurde den ungeliebten Naboo zugeschrieben und mit dem üblichen Desinteresse behandelt. Als die junge Königin der Naboo mit ihren Begleitern von der erfolglosen Senatssitzung zurückkehrte, hatte sie den Entschluss gefasst, sich mit den Gungans gegen die Invasoren zu verbünden.
Der Plan sah vor, die Große Armee der Gungans als Köder einzusetzen, um die Streitkräfte der Handelsföderation zu binden und abzulenken. Dass dies mit einem hohen Risiko für die beteiligten Krieger verbunden sein würde, war allen bewusst, ohne jedoch die Bereitschaft der Gungans zu mindern. Schließlich gelang es doch noch, durch einen glücklichen Treffer durch Anakin Skywalker das Schiff im Orbit zu zerstören und Nute Gunray in Theed zu verhaften. Die Invasion war damit beendet.
Gemeinsame Zukunft[]
Dem Sieg über die Handelsföderation und der damit verbundenen Befreiung Naboos folgte eine ausgelassene Feier in den Straßen Theeds. Dies war sowohl ein Zeichen der Freude über die Versöhnung der beiden ehemals zerstrittenen Völker als auch der Hoffnung auf eine Zukunft in Frieden. Zum ersten Mal hatten nun die Gungans Gelegenheit, die Lebensweise und Fähigkeiten der Naboo kennen und schätzen zu lernen, Gleiches galt auch in umgekehrter Richtung. So geschah schließlich das, was all die Jahrhunderte zuvor durch Ignoranz und Isolationismus blockiert worden war, nämlich Verständigung und Annäherung. Auch der Austausch von Wissen kam somit in Gang, der sich für zahlreiche Projekte in den nächsten Jahren als nützlich erweisen sollte. So steuerten die Gungans beispielsweise ihre Kenntnisse im Bereich der Schildgenerator-Technologie zu den gemeinsamen Maßnahmen der planetaren Verteidigung bei. Zudem stellten sie von nun an einen eigenen Repräsentanten für den Senat jener Republik, von der sie noch kurz zuvor nie etwas hatten wissen wollen.
Die weit reichende Kooperation der Bewohner Naboos, die in solcher Form nie zuvor denkbar gewesen wäre, gipfelte kurze Zeit später in der Kolonisation des Mondes Ohma-D'un. Besonders für die Gungans, die sich zuvor nie für Raumfahrt interessiert und unter anderem deswegen von Forschern oftmals als primitiv eingestuft worden waren, war dies ein großer Schritt, der eine Menge Einsatz verlangte. 22 VSY endete dieses Projekt jedoch in einer Katastrophe. Verantwortlich dafür war die Konföderation unabhängiger Systeme, die auf dem Mond eine neue chemische Waffe zur Anwendung brachten. Zahllose Gungans verloren dabei ihr Leben, die hoffnungstragende Mission wurde damit zu einem tragischen Rückschlag. Überdies konnte der Einsatz des Kampfstoffs in der Atmosphäre Naboos nur knapp verhindert werden.